Projekt „Leihspieler“ in Leverkusen – Großer Erfolg in der Gegenwart? (2/3)

Sieben Leverkusener trainieren und spielen aktuell bei anderen Vereinen. Niklas Lomb, Malcolm Cacutalua, Maximilian Wagener, Levin Öztunalı, Seung-Woo Ryu, Joel Pohjanpalo und Marc Brašnić sind aktuell für die unterschiedlichsten Vereine in den ersten drei deutschen Spielklassen unterwegs. Durchaus möglich, dass wir einige bald regelmäßig in Leverkusen spielen sehen.

Im ersten Teil dieser dreiteiligen Serie behandelte ich den Erfolg in der Vergangenheit durch das Verleihen von jungen talentierten Spieler, für die der Sprung in die erste Mannschaft noch zu früh käme. Dieser Beitrag behandelt die aktuell verliehenen Spieler und ihre Zukunftsperspektiven. Da auf den Transfermärkten bereits für sehr junge Spieler immer höhere Ablösen gezahlt werden, gehe ich im dritten Beitrag auf die Zukunftsfähigkeit dieses Modells ein.

Folgende sieben Spieler lassen sich selbstverständlich nicht verallgemeinern. Dennoch lassen sich zum Ende dieser Saison Tendenzen feststellen. Maximilian Wagener wurde nach einer erfolglosen Leihe zum VfL Osnabrück in der vergangenen Saison, in dieser Spielzeit wieder in die 3. Liga zur zweiten Mannschaft von Mainz 05 verliehen. Mit bislang nur 7 Spielminuten im ersten Saisonspiel gegen Holstein Kiel ist der Gedanke nahe, dass der zentrale Mittelfeldspieler mit seiner Einwechslung im Stade de France seinen sportlichen Höhepunkt bereits erreichte.

Auch bei Malcolm Cacutalua könnte es im Sommer zu einem endgültigen Abschied kommen. Aktuell verliehen an den VfL Bochum kam der Innenverteidiger in dieser Spielzeit auf nur 546 Spielminuten, verteilt auf sieben Spiele.

Die Zukunft von Niklas Lomb, aktueller Stammtorhüter bei Preußen Münster, und Seung-Woo Ryu, der seit der Rückrunde bei Arminia Bielefeld spielt, ist hingegen offen. Die Option direkt in die erste Mannschaft von Bayer 04 zurückzukehren scheidet, nicht zuletzt auch aufgrund der starken internen Konkurrenzsituation, aus. Aber durch die vielen Spiele Lombs und der steigenden Einsatzzeiten von Ryu, ist sowohl ein Abgang, als auch eine erneute Leihe möglich.

Joel Pohjanpalo lieh man zunächst für eine Leihgebühr von 500.000 Euro von HJK Helsinki und dann direkt weiter Aalen. Aufgrund solider Spiele und einem Leistungsanstieg am Ende der Saison 2013/2014 verlängerte man das Leihgeschäft mit Helsinki und wählte mit einer zweijährigen Weiterverleihung an Fortuna Düsseldorf den nächsten Schritt. In der letzten Saison konnte er mit 11 Toren und 2 Torvorlagen in 31 Spielen überzeugen, sodass er seinen Marktwert auf 1.500.000 Millionen Euro steigerte. In dieser Saison passte er sich leider den Leistungen der Fortuna an und fiel nicht durch sein bislang einziges Tor und seine eine Torvorlage auf, sondern durch eine Suspendierung am 26 Spieltag. Diese lag einem nächtlichen Disko-Besuch zu Grunde. Trotzdem scheint Leverkusen an der Perspektive des jungen Finnen festzuhalten, da sie erst vor kurzem per Option den Vertrag bis 2018 verlängerten.

Ebenfalls fest plant man mit Levin Öztunalı, der nach seinem Wechsel vom Hamburger SV schon 15 Spiele für die Werkself bestritt. Bei Werder Bremen, die auch Interesse an einer weiteren Leihe des U19 Europameisters zeigen, konnte er durch regelmäßige Einsätze seinen Marktwert auf 3.000.000 Millionen Euro steigern. Zwar ist es noch äußerst fraglich, ob ihm der direkte Weg in den festen Leverkusener Kader in der nächsten Saison gelingen würde, aber die vergangene gezeigte Leistung stärkt den Glauben an das Talent des 20-jährigen, sodass man ihn mittel- oder langfristig fest in Leverkusen spielen sehen könnte.

Der letzte aktuell verliehene Spieler ist der in Paderborn spielende Marc Brašnić. Der 19-jährige Stürmer stammt, ebenfalls wie Maximilian Wagener, aus der eigenen Jugend und sorgte mit 32 Toren in 31 Spielen letzte Saison für Aufmerksamkeit. Demzufolge gespannt ist man in Leverkusen, wie er das im Profi-Fußball in der zweijährigen Leihphase übertragen kann. Bislang kam er auf sieben Kurzeinsätze in der 2. Bundesliga und 10 für die zweite Mannschaft in der Oberliga. Dort konnte er mit 6 Toren und 3 Torvorlagen in 10 Spielen überzeugen. Daher ist davon auszugehen, dass er in Zukunft zu mehr Einsätzen kommen wird. Auf jeden Fall ein interessanter Perspektivspieler.

Die aktuelle Situation der Leihspieler ist in den Grundzügen vergleichbar mit den bereits analysierten Erkenntnissen aus der Vergangenheit. Zwar entwickeln sich die Spieler alle stets weiter, sodass es vielen auch gelingt sich im Profifußball zu etablieren, für die wenigsten reicht aber die Qualität für den Leverkusener Kader. Insbesondere Spieler, wie Pohjanpalo, Öztunalı, aber auch Brašnić gilt es aber in Zukunft fest im Blick zu haben.

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